LitFair 2020 – Interview mit Hilga Höfkens, Helena Heart und Helen Hero

Stelle dich einmal kurz vor

Wir sind Hilga Höfkens, Helena Heart und Helen Hero, die Autorinnen spannender Lovestorys und emotionsgeladener Fantasyromane. Dass wir uns trennen mussten, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass wir in verschiedenen Zeiten und Welten leben.

Helena Heart erzählt vom Leben im englischen Hochadel des achzehnten Jahrhunderts. In London und Umgebung findet sie immer wieder außergewöhnliche Menschen, die allen Widrigkeiten zum Trotz ihrem Herzen folgen und dabei die erstaunlichsten Erfahrungen machen. Nach dramatischen und oft schmerzlichen Komplikationen finden sie am Ende … nun, das solltet ihr lieber selbst herausfinden.

Helen Hero bereist fantastische Welten. Von dort bringt sie euch die Legenden mit, die von Frauen und Männern, großen und kleinen Tierwesen und vielen wunderbaren Gegebenheiten erzählen. In all diesen Sagen findet man neben der Liebe noch viele andere Aspekte des Zusammenlebens. Außerdem kann man feststellen, dass man zum Verlieben kein Mensch sein muss, ja noch nicht einmal lebendig.

Hilga Höfkens lebt meist im Hier und Jetzt und auch hier findet sie immer wieder interessante Menschen, deren spannende Liebesgeschichten sie aufschreibt. Hin und wieder ist sie aber für unbestimmte Zeit verschwunden. Dann begleitet sie die anderen beiden Autorinnen, die in ihrem Kopf wohnen in deren Welten. Die erstaunlichen Begegnungen mit historischen Persönlichkeiten, fantastischen Wesen und sogar Außerirdischen bringt sie dann oft als Kurzgeschichten zu Papier, die bei Wettbewerben und in Anthologien ihren Platz finden.

Wieso schreibst du unter drei verschiedene Namen?

Hilga Höfkens ist mein richtiger Name und mit dem habe ich angefangen.

Die Romane von Helena Heart sind bei einem Verlag und der wollte gern diese Sparte von meinen übrigen Texten trennen, indem ich ein Pseudonym nur für dieses Genre und diesen Verlag nutze. Helena gehört daher fest zu Cumedio.

Zu Helen Hero ist es gekommen, weil ich meine Leser, die mich als reine Liebesromanautorin kennen, nicht mit etwas ganz anderem verschrecken wollte. Natürlich bleibt der Schreibstil gleich und natürlich wird sich auch bei Helen Hero verliebt. Aber wer eine reine Lovestory im Fantasysetting erwartet hätte, wäre vielleicht enttäuscht, daher die deutliche Abgrenzung.

Was fasziniert dich an diesen Genres?

Die historischen Romane liebe ich, weil sie so viel mehr bieten, als die reine Lovestory. Man kann den Leser mitnehmen auf eine Reise in die Geschichte, ihm die Lebensumstände, die guten und weniger guten Seiten der damaligen Zeit und das Lebensgefühl nahe bringen. Außerdem finde ich es spannend, in eine Welt zu schauen, die so ganz anders ist als unsere heutige Realität. Ich finde, dass man in Geschichten fern unseres täglichen Lebens noch tiefer eintaucht und dass diese Bücher den Leser regelrecht entführen. Das gilt dann eben genauso für die Welten im Fantasygenre. Als Fantasyautorin finde ich es besonders reizvoll, eine Welt zu schaffen, die sich sehr von unserer unterscheidet, dabei aber stets mit den gleichen Problemen und den nur allzu menschlichen Verhaltensweisen zu kämpfen hat. Das geht sogar dann, wenn die Protagonisten gar keine Menschen sind. Bei all dem entführen aus unserer Realität in fremde Welten und Zeiten, versuche ich immer auch die realen Konflikte von heute einzubauen und die Leser zum Nachdenken anzuregen.

Kommst du da nicht manchmal etwas durcheinander?

Nein, die Welten und Zeiten liegen so weit auseinander, dass diese Gefahr nicht besteht. Ich schreibe ja auch immer nur an einem Buch zugleich, auch wenn sich Lektorat und Veröffentlichung meist mit dem Schreiben des nächsten Romans überschneiden. Ich habe allerdings festgestellt, dass ich immer nur in dem Genre lesen sollte, in dem ich gerade schreibe, sonst komme ich mit dem sprachlichen Stil und dem „Feeling“ beim Schreiben nicht so gut klar.

Unter dem Namen Helena Heart schreibst du historische Liebesgeschichten? Wie lange brauchst du für die Recherche?

Für den ersten Roman in der Zeit habe ich sehr viel recherchiert, allerdings kann man das nicht wirklich in Stunden oder Wochen ausdrücken, weil es hauptsächlich während des Schreibens mitläuft. Darüber hinaus behandeln meine Romane stets ein spezielles Problem, das seine eigene Recherche erfordert. Die Geschichten gingen ja bisher um Synästhesie, Blindheit, posttraumatische Belastungsstörung und aktuell … nein gespoilert wird nicht :-D. Diese Themen nehmen jetzt den größten Teil meiner Recherchearbeit ein, denn ich möchte auch in dieser Hinsicht fundierte Texte schreiben. Die spezifischen Gegebenheiten der Zeit sind in den Grundlagen ja klar und es gibt nur ab und an spezielle Dinge, die ich genauer wissen möchte (z.B. was wird im Dezember 1765 im britischen Oberhaus gerade diskutiert).

Wie sieht dein Alltag aus und was machst du in deiner Freizeit am Liebsten?

Mein Alltag besteht zum Teil aus dem „rumchefen“ auf unserem Pferdehof. Ich bin da der Zweitchef, die meiste Arbeit macht mein Mann. Außerdem haben wir ein recht großes Haus und sind eine fünfköpfige Familie, was auch einige Arbeit macht. Der dritte Teil meines normalen Alltages besteht aus schreiben, überarbeiten, veröffentlichen, Werbung machen, Bücher verschicken, mit Kollegen diskutieren, Messen und Cons besuchen, alles eben, was zum Produzieren von Büchern so dazu gehört. Freizeit? Öh, wasn das? 😀 Ach so ja Lesen könnte man als Freizeitbeschäftigung werten. Ja wenn es nicht gerade der Recherche dient, dann rechne ich das mal als meine liebste Freizeitbeschäftigung.

Deine Ziele

Mehr Bücher schreiben. 😀 Ok, das kommt jetzt nicht unerwartet.

Natürlich möchte ich auch besser werden, ich möchte meine Gedanken und Vorstellungen noch präziser zu Papier bringen, damit meine Leser den Film sehen können, der in meinem Kopf abläuft und mit mir an den gleichen Stellen lachen, heulen und vor Spannung die Luft anhalten.

Lieblingsbuch, -autor und -verlag

Zum Buch kann ich das so gar nicht sagen. Ich hab schon so viele tolle Bücher gelesen, dass es eine Liste geben müsst, die mehrere Seiten lang ist.

Einen besonderen Platz in meinem Herzen hat immer „Per Anhalter durch die Galaxis“.

Die meisten Bücher von einem Autor besitze ich von Terry Pratchett, dicht gefolgt von Robert Heinlein. Natürlich gehört auch J.R.R. Tolkien zu meinen Favoriten. Von den aktuell neu veröffentlichten Büchern, haben mir in letzter Zeit „Eine Krone aus Stroh und Gold“ von Elvira Zeißler und „Eine Lady für den brennenden Baron“ von Felicity D´Or am besten gefallen.

Mein Lieblingsverlag ist natürlich Cumedio. Dort werden die besten Regency Romance Bücher verlegt. Außerdem ist die Zusammenarbeit ganz hervorragend und sehr kreativ.

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