Interview mit einer Grafikdesignerin

Guten Morgen ihr Lieben,

heute möchte ich euch gerne Juliane Buser vorstellen. Ihr Weltenarchiv wird heute zwei Jahre alt. Neben dem Bloggen ist sie auch als Grafikerin unterwegs. Aus diesem Grund stelle ich euch sie vor – als Grafikerin und als Bloggerin. Heute morgen gibt es ein Interview zu ihrem Grafikdesign und später ihren Buchtipp als Grafikerin. Heute Mittag gibt es dann ein weiteres Interview als Bloggerin und ihr Buchtipp als Bloggerin.


Wann hast du angefangen zu designen?
Offiziell designe ich ca. seit Ende April 2019. Es ist also mittlerweile über ein Jahr her – wie die Zeit verfliegt! Vorher übte ich mich im Grafikdesign durch verschiedene Facebookbanner, die ich für liebe Bloggerkolleginnen anfertigen durfte.

Was gefällt dir daran?
(Fast) alles. Ich liebe es kreativ zu sein, immer wieder (Achtung, Schleichwerbung! :D) neue Möglichkeiten bei Photoshop zu entdecken und meine Bildideen im Kopf umzusetzen. Das kreative Chaos ist manchmal kaum zu bändigen, daher entstehen oftmals auch Coverpremades. Ohne Vorgaben sowie nach Lust und Laune gestalten – genau das brauche ich zwischendurch. Natürlich machen auch Aufträge Spaß, keine Frage. Besonders daran schätze ich, dass ich immer wieder über mich hinauswachsen „muss“, um die Wünsche meiner überaus tollen KundInnen zu erfüllen. Ich mag Herausforderungen; genau das ist es auch, was Aufträge für mich so wertvoll macht: ich lerne dazu, teste dadurch viel Neues aus und erweitere meine Erfahrungen. Mit jedem Auftrag – egal ob Cover oder Werbemittel – werde ich sicherer. Am Ende ist da natürlich noch die Sache mit den Lesern, die die Bücher mit meinem Cover kaufen. Ich wäre nicht da, wo ich jetzt bin, wenn es die lobenden Worte von ihnen und den AuftraggeberInnen nicht geben würde. All das liebe ich an meinem Alltag als Grafikdesignerin.

Was inspiriert dich für die Designs, die du frei gestalten kannst?
Oftmals sind solche Designs ja die bereits erwähnten Coverpremades. Was mich inspiriert, ist immer ganz unterschiedlich. Mal sind es mega coole Cover von anderen Designern, die mein Herz höherschlagen lassen und in mir den Drang wecken, auch etwas Episches zu gestalten. Oder aber einfach Bilder, die ich zufällig bei diversen Stockbildanbietern entdecke. Es ist nur selten, dass ich bei Premades vorher eine Idee entwickle und genau dafür nach Bildern suche. Dies geschieht eher bei meinen Aufträgen.

Wie lange brauchst du für eine Grafik?
Das ist wirklich seeeehr unterschiedlich. Für das Cover von Tacharan 1 habe ich beispielsweise nur einen Vormittag gebraucht – einfach, weil das Design glasklar war, mir direkt die passenden Bilder in die Hände fielen und die gesamte Komposition recht einfach war. Dann widerum gibt es Cover, bei denen es echt lange dauert. Wenn ich mich einmal an ein Cover setze, versuche ich, es an einem Wochenende fertigzustellen. Oftmals passt dies auch (manchmal mit Nachtschicht). Jedoch gibt es auch solche Aufträge, bei denen es eine halbe Ewigkeit dauert, bis ich überhaupt die passenden Bilder gefunden habe. Dabei teste ich immer wieder verschiedene Kompositionen aus und verwerfe sie dann doch wieder. An so einem Auftrag sitze ich gerade – ich bin froh, dass die Zeit immerhin noch nicht allzu sehr drängt. Wenn ich ehrlich bin, stehe ich mir manchmal auch selbst im Weg: es ist logisch, je mehr Aufträge ich ausführe, desto besser werde ich. Es gibt nicht viele Dinge, in denen ich perfektionistisch bin. Normalerweise bin ich eher entspannt. Doch hier WILL ich immer besser werden, immer coolere Designs erstellen und epische Grafiken entwerfen. Von mir selbst kommt der meiste Druck. Vermutlich geht es auch jeder/jedem so: umso mehr man etwas ganz unbedingt hinbekommen will, umso weniger wird es so klappen, wie man es sich vorstellt. In solchen Momenten kann ich der kreativen Muse erst einmal „adieu“ sagen, um sie dann voller Verzweiflung anzuflehen, doch endlich wieder ihren Senf dazu zu geben 😀

Beschreibe kurz deinen Alltag als Designerin.
Kurz. Haha. Ich versuche es ^^ An „Werktagen“ – also Montag bis Freitag – habe ich gar nicht mal so viel Zeit, um mich um mein Grafikdesign zu kümmern. Denn das mache ich nur nebenberuflich. So bin ich von meinem Brotjob erst nach 16 Uhr zuhause (manchmal auch erst später), um daraufhin noch anderen Alltagskram (Haushalt usw.) zu erledigen. Es gibt auch Phasen, in denen ich vollkommen fertig bin und einfach nur noch die Couch hüte. An solchen Tagen reicht es mir, Social Media Posts zu gestalten und online zu stellen – egal ob für Grafikdesign oder für meinen Blog. Am Wochenende geht es dann rund – ich kann gar nicht mehr zählen, an wievielen Tagen davon ich bisher so gut wie nichts anderes gemacht habe, als vor dem Bildschirm zu sitzen. Zwischendurch ist dann aber auch mal Zeit für meinen Freund, fürs Essen, fürs Lesen und für Serien 😀 Ah und für’s Schlafen. Das ist wichtig für einen wachen und kreativen Kopf 😉

Dein Tipp für Neulinge?
Photoshop allein macht keine phänomenalen Cover. Ihr braucht ein Auge für schöne Kompositionen. Das habt ihr? Sehr gut! Bleibt dran! Egal wie schwer und mühsam es zu Beginn auch sein mag – bleibt am Ball und macht via Social Media auf euch aufmerksam. Egal ob durch Vorstellungsrunden, Einblicke hinter die Kulissen, Zeigen von Coverpremades usw. Üben, üben, üben! Wenn ihr etwas nicht wisst, dann ist Google meist euer bester Freund. Ach, und YouTube Videos, falls ihr nicht vom Fach seid. Damit habe ich einiges lernen können 😀 Vor allem ist eines wichtig: traut euch, Neues auszuprobieren. Wagt etwas und lernt aus Rückmeldungen.

Lieblingsbuch, von dem ich das Cover gestaltet habe:
Gemein. Sehr gemein. Da mein Herz aber natürlich vor allem an meinem ersten Coverbaby hängt, nenne ich hier mal Sternmarie von Jenny Völker.

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