[Rezension] Die Aufseherin

Autorin: Cornelia Lotter

Erscheinungsdatum: 12.11.2020

ISBN: 9783752646344

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 192 Seiten

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Der Klappentext:

Eigentlich will die junge Pflegerin Lotte nur eine leichtere Arbeit haben, als sie 1942 in der Heil- und Pflegeanstalt Domjüch kündigt. Sie findet sich jedoch als Aufseherin im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück wieder. Dort muss sie sich in einen von Grausamkeit und Unmenschlichkeit geprägten Tagesablauf integrieren. Unter den Häftlingen entdeckt sie eine ehemalige Klassenkameradin und versucht, deren hartes Leben zu erleichtern. Doch der Zwiespalt, in den sie sich dadurch begibt, droht sie zu zerreißen. Statt ihrem Kündigungswunsch stattzugegeben, wird sie jedoch nach Lublin ins KZ Majdanek versetzt, wo sie eines der schrecklichsten Massaker in der Zeit der nationalsozialistischen Lager erleben muss. Doch noch im größten Grauen kann die Liebe erblühen. SS-Unterscharführer Ernst Müller wird nach einer Kriegsverletzung nach Majdanek als Aufseher versetzt. Lotte und Ernst heiraten, doch bald schon ist die Frischvermählte wieder allein, weil Ernst zurück an die Front muss. Ein Wiedersehen ist ungewiss. Wegen des Vormarschs der Roten Armee flieht Lotte im April 1944 zusammen mit zehntausenden Häftlingen nach Auschwitz. Wieder holt sie ihre Vergangenheit ein. Wird es ihr gelingen, der jüdischen Cellolehrerin einen Platz im Mädchenorchester zu verschaffen? Lotte begreift allmählich, dass ihre Bemühungen um eine menschliche Behandlung der Häftlinge nicht ausreichen, um sie von der Schuld reinzuwaschen, die auch sie mit ihrem Handeln auf sich geladen hat. Sie befürchtet: Die Abrechnung wird nach dem Ende des Krieges folgen. (Nach einer wahren Geschichte.)

 

Das Cover:

Das Buchcover ist sehr düster gehalten. Der Betrachter sieht ein Lager. Ein Instrument (Cello oder Violine) ist im Hintergrund zu sehen. Das dunkle Cover passt perfekt zur Geschichte, die dieses Buch beinhaltet.

 

Meine Meinung:

Ich war gespannt, was mich in dieser Geschichte erwartet. Es geht um Lotte, die zuerst als Haushaltsgehilfin und anschließend als Aufseherin in mehreren Lagern in der NS-Zeit gearbeitet hat. Die Geschichte war spannend, grausam und fesselnd zu gleich. Ich musste ab und zu Pausen einlegen, da diese Geschichte einfach die Taten der SS noch einmal sehr deutlich gezeigt haben. Dennoch stellt sich – wie auch auf dem Klappentext steht – die Frage: Gab es in diesen Lagern (bzw. im Regime) Personen, die ihre Menschlichkeit bewahren konnten?

Lotte war am Anfang dummes und schüchternes Mädchen, welches nach und nach stark und selbstbewusst wurde. Dabei behielt sie ihre Menschlichkeit während der Lagerzeit mehr oder weniger bei. Dies gefiel mir, dennoch merkte ich, dass sie als Person auch selber an der Gräueltaten nicht viel als einzelne Person ändern konnte. Deswegen half sie mit kleinen Taten, was ihre Menschlichkeit unterstrich. Bekannte, Weggefährten und Familie zeigten die unterschiedlichsten Situationen, die in der dieser Zeit gab. Dennoch hätte ich gerne mehr Gespräche zwischen Lotte und den einzelnen Personen gehabt, um auch deren Sichtweisen noch besser zu verstehen.

Der Schreibstil war spannend, fesselnd und grausam zugleich. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, da die Geschichte von Lotte einen mitnimmt. Insgesamt gefiel mir der Schreibstil.

 

Das Fazit:

Dieses Buch ist kein Buch für schwache Nerven, da es die Grausamkeit doch sehr deutlich erzählt. Aber auf der anderen Seite zeigt es auch die andere Seite der NS-Zeit.

Danke an die Autorin für das Schicken des Buches!

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