Seit wann schreibst du?
Ich habe schon in meiner Jugend mit klassischen Gedichten angefangen, liebäugelte aber immer ein wenig mit der Prosa. Ein «echtes» Buch zu schreiben, war ein Traum von mir. Jedoch traute ich es mir lange nicht zu. Irgendwann, es muss so um 2005 gewesen sein, habe ich mir dann gesagt, entweder mache ich das jetzt, oder lasse es für immer bleiben. Also setzte ich mich hin und habe «Rigantona» geschrieben. Eine Fantasy-Geschichte, die in den schottischen Highlands spielt. Ein Kleinverlag hat den Roman 2008 veröffentlicht und danach kam das Ganze langsam ins Rollen.
Was liebst du am Schreiben?
Ich mag es, mir fiktive Charaktere auszudenken, und ihnen ein paar Steine in den Weg zu legen. Sie müssen meist irgendein Geheimnis aus der Vergangenheit aufdecken, das sie in ihrem jetzigen Leben einholt. Zudem liebe ich es, mich mit meinen Figuren an Plätzen herumzutreiben, die ich selbst cool finde oder bereits besucht habe. Zurzeit ist das Reisen ja eher schwierig, also hoffe ich darauf, dass meine Leserinnen und Leser durch meine Bücher – wenigstens in Gedanken – an all diese wunderbaren Orte kommen.
Was machst du bei einer Schreibblockade?
Als ich noch nicht professionell geschrieben habe, habe ich einfach abgewartet, bis sich die Lust am Weiterschreiben oder die zündende Idee einstellte. Seit ich jedoch mit Verlagsverträgen, und daher mit Abgabeterminen, arbeite, kann ich mir – so seltsam das klingt – Schreibblockaden nicht mehr leisten. Also setze ich mich hin und quäle mich durch das Schreibtief … und meistens geht das auch von allein wieder weg. Wenn ich gar nicht weiterkomme, lenke ich mich ab: Spaziergänge, Kino, lesen etc. Alles, was den Kopf durchlüftet.
Wie lange brauchst du für einen Roman?
Normalerweise ein Dreivierteljahr, je nachdem, wie zeitintensiv die Recherche ist. Historische Passagen brauchen generell mehr Zeit.
In welchen Genres schreibst du hauptsächlich?
Momentan bin ich im Genre «Familiengeheimnis» unterwegs. Ich mag diese Gattung, da sie mir auch immer wieder ermöglicht, ein paar Zeitsprünge in die Vergangenheit einzubringen.
Darfst du bei den Covern mitbestimmen?
Ja, mein aktueller Verlag ist da sehr entgegenkommend. Ich kann ihm sagen, was mir vorschwebt und er setzt es um bzw. kann ich zu den Covervorschlägen auch immer meine Meinung abgeben und Veränderungswünsche anbringen. Das ist nicht selbstverständlich und ich schätze das sehr.
Kommen weitere Bücher von dir dieses Jahr raus?
Ja, am 27. Oktober 2020 erscheint mein zweiter England-Roman «Spiegelinsel». Er spielt auf der wunderschönen Isle of Wight.
Was hast du dieses Jahr noch vor?
Ich bin bereits am nächsten Roman, den ich 2021 abgeben muss. Es wird mir also nicht langweilig. 😉
Wie ist dein Alltag als Autorin?
Da ich nur in meiner Freizeit und am Wochenende schreiben kann, sind diese Tage meist durchgeplant. Wenn ich anfange, lese und überarbeite ich das letzte Kapitel und versuche dann, wenigstens ein neues zu schreiben. Manchmal klappt das, manchmal nicht. Wenn ich nicht weiterkomme, recherchiere ich für eine gewisse Szene oder treibe mich ein wenig in den sozialen Netzwerken rum.
Was machst du beruflich?
Mein Brotjob liegt im kaufmännischen Sektor. Ich arbeite für eine öffentliche Verwaltung in den Finanzen. So nutze ich die eine Hälfte meines Gehirns für Zahlen und die andere für Wörter. Ist sicher nicht das Dümmste. 😉
Was sind deine Hobbies neben dem Schreiben?
Ich reise für mein Leben gern. Zudem lese ich natürlich viel, fotografiere und bin eine regelmässige Kinogängerin. Früher hatte ich einen Labrador (ich liebe Hunde), er ist nur leider gestorben und deshalb komme ich aktuell viel zu wenig an die frische Luft. Ich hätte natürlich gern wieder einen Hund, aber im Moment ist das leider nicht machbar, weil ich zu viel auswärts arbeite. Es muss ja dem Tier gut gehen.
Lieblings…:
…autor: Ach, das ist eine schwierige Frage, es gibt so viele. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann Gabriel García Márquez.
…buch: «Stolz und Vorurteil» von Jane Austen
…verlag: Als Autorin natürlich mein aktueller: Amazon Publishing … und als Schweizerin: der Diogenes Verla