[Interview] Alizée Korte

Alizée Korte (1971) wuchs in Hamburg auf. Sie studierte Philosophie und Politische Wissenschaft in Heidelberg und Buenos Aires. In den Semesterferien führte die Autorin ausgiebige Reisen sie u.a. nach Japan. Um ihre Reisen zu finanzieren, arbeitete sie außerdem als Journalistin. Nach dem Studium schlug Korte ganz diese Laufbahn ein. Seit 2006 lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von Düsseldorf. Nach wie vor liebt sie Japan und schreibt, so oft es Familie und Vollzeitjob zulassen.

Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte sie zahlreiche Kurzgeschichten und Erzählungen. Das kreative Schreiben wurde zum Hobby, dass sie auch im Rahmen eines Stipendiums der Neuen Gesellschaft für Literatur, Berlin, im Jahr 2004 pflegte.


Seit wann schreibst du?

Ich war schon immer eine, die gern Geschichten erzählt hat. Als ich in der Schule schreiben gelernt habe, war das die perfekte Möglichkeit, diese festzuhalten und kontinuierlich zu verbessern. Weniger für andere als vielmehr für mich selbst. Ich habe mich immer gern durch Geschichten ausgedrückt.

Was liebst du am Schreiben?

Dass ich die Welt und all ihre Realitäten gleichzeitig verarbeiten und neu erfinden kann.

Was machst du bei einer Schreibblockade?

Was genau ist eine Schreibblockade? Ich bin mir nicht sicher, ob ich so etwas schon einmal hatte. Es gab Zeiten in meinem Leben, da wollte ich nicht schreiben. Dann habe ich nicht geschrieben. Wenn ich schreiben will, aber nicht kann, liegt es meistens daran, dass mich mein Brot-und-Butter-Job vereinnahmt. Da bleibt mir nichts anderes übrig als bis zum nächsten Wochenende, Feiertag oder Urlaub zu warten. Wenn ich aber schreiben will und Zeit habe und es trotzdem nicht geht, dann stimmt meistens was im Plot nicht. Das muss ich dann noch einmal überdenken und schlimmstenfalls ab einem bestimmten Punkt neu schreiben.

Wie lange brauchst du für einen Roman?

Ich arbeite Vollzeit und habe Familie und Haushalt. Deshalb habe ich nicht so viel freie Zeit zur Verfügung wie Berufsautorinnen. Hinzu kommt, dass ich per se keine Schnellschreiberin bin. An „Dein Weg, meine Liebe“ habe ich fünf Jahre gearbeitet. Die Fortsetzung geht schneller. Ich bin seit Frühjahr 2018 dran und „schon“ im letzten Viertel.

In welchen Genres schreibst du hauptsächlich?

Die große Klammer ist zeitgenössische Belletristik. Die engere könnte New Adult sein. Meine Protagonisten sind unter dreißig, beenden gerade ihr Studium, nehmen feste Jobs an, gehen verbindliche Beziehungen ein. Was meine Bücher allerdings nicht liefern, ist explizite Erotik für Ü18.

Darfst du bei den Covern mitbestimmen?  Ja! J

Kommen weitere Bücher von dir raus?

Das hoffe ich doch! Aktuelle arbeite ich ja wie gesagt an der Fortsetzung von „Dein Weg, meine Liebe“. Es wird sicherlich keine dreieinhalb Jahre bis zur Veröffentlichung dauern, aber ich kann auch noch keinen Termin nennen. Das Buch kommt, wenn es fertig ist und von einigen mir wichtigen Personen für gut befunden wurde.

Was hast du dieses Jahr noch vor?

Beruflich stehen einige neue Herausforderungen an. Außerdem möchte ich natürlich am aktuellen Manuskript weiterschreiben und die Adventszeit genießen.

Wie ist dein Alltag als Autorin?

Mein Alltag ist tatsächlich maßgeblich geprägt von meinem Brot-und-Butter-Job. Dennoch bin ich morgens, abends und oft auch in der Mittagspause als Autorin in den sozialen Medien aktiv. Produktive Schreibzeit habe ich meist am Wochenende, im Urlaub oder auch mal am späteren Abend oder morgens zwischen 7:30 und 8:30 Uhr. Vielleicht ist es ganz gut, dass meine Schreibzeit so knapp ist. Ich kann es mir nicht leisten, allzu viel zu grübeln, sondern versuche, konzentriert zu arbeiten.

Was machst du beruflich?

Hauptberuflich arbeite ich seit nunmehr zwanzig Jahren in der Fachwelt rund um Medien, Marketing, Werbung und Internet. Früher als Journalistin, heute als Kommunikatorin.

Was sind deine Hobbies neben dem Schreiben?

Meine Autorentätigkeit ist mein einziges „Hobby“. Lesen fällt da für mich mit hinein, denn ich möchte wissen, was Kolleginnen so schreiben. Natürlich lese ich im Vergleich mit vielen Buchbloggerinnen erschreckend wenig. Aber auch das ist immer noch besser, als nichts mitzubekommen.

Lieblings…:
…autor*in: Juli Zeh ist ein longtime favorite unter meinen Lieblingsautorinnen. Ansonsten hatte ich dieses Jahr sehr viel Freude an Lucy Fricke, Mareike Fallwickl, Karosh Taha, Mariana Leky und Elena Ferrante. Aktuelles Lieblingsbuch „Töchter“ von Lucy Fricke. Einen Lieblingsverlag habe ich eigentlich nicht. Es gibt so viele tolle Bücher, die in ganz unterschiedlichen Verlagen erscheinen. Ich bin da sehr offen.

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